Anderes Sehen e.V. ist eine Initiative, die die Chancen blinder Kinder auf ein selbstbestimmtes Leben erheblich verbessert. Finalist für den Deutschen Engagementpreis und "Ausgezeichneter Ort" im Land der Ideen.

Wir fordern oder schaffen als erste Organisation in Deutschland die Voraussetzungen für die Integration und Inklusion bereits im frühkindlichen Alter, wo bisher die Schere zur Chancengleichheit blinder Kinder mit sehenden Kindern am weitesten geöffnet ist.

Wir waren die erste Initiative Deutschlands, die blinden Kindern schon ab den ersten Gehversuchen einen Blindenstock zukommen lässt, statt erst bei Schuleintritt - und das sogar gratis. Wir waren die ersten, die für die Orientierung die Echoortungsmethode "Klicksonar" vermitteln. Und auch Deutschlands erste richtige Bücher für blinde Kinder geben wir heraus und Materialien für Schreib-/Leseübungen im Vorschulalter.

Wir betraten in Hinsicht auf Chancengleichheit für blinde Kinder ein neues Feld, denn Bildungs- und Orientierungshilfe wurden in Deutschland leider meist erst Schulkindern zuteil. Die Folge war eine schlechtere geistige, physische und psychische Entwicklung als bei gleichaltrigen sehenden Kindern.

Durch ein sehr früh ansetzendes Angebot sowie Aufklärung von Betreuungspersonen schaffen wir Voraussetzungen um die vorherrschende Benachteiligung zu minimieren. Mut, Bewegungsdrang und Selbständigkeit werden mit Langstock und Klicksonar (menschliche Echoortung) gefördert. Es muss später nicht mehr ausgebügelt werden, was im frühkindlichen Alter versäumt wurde. Die Gesellschaft profitiert von selbstbestimmten Mitgliedern, die weniger auf Hilfe angewiesen und öfter in Beschäftigung sind. Krankenkassen profitieren von erheblich geringeren Kosten. Blinde Menschen profitieren von ihrer Integration. Inklusion wird möglich.

Wir haben durch unsere Projekte bereits viel Aufmerksamkeit* bekommen und viel verändert. Blinde Kinder unter 6 Jahren wurden in Deutschland vor Beginn unserer Initiative zu wenig beachtet und gefördert. Sie wurden weder vom Bildungsystem erfasst, noch hatten sie eine Lobby in den Blindenverbänden. Unterforderung, Ausgrenzung, Sonderschulen und fremdbestimmtes Leben sind noch immer die Regel.
Wir ändern durch unsere Arbeit diese missliche Lage und sind schon viele Schritte auf diesem Weg gegangen.

* Unter anderem Der Spiegel, ARD, NDR, Süddeutsche, Frankfurter Allgemeine, NZZ, Eltern, D-Radio, taz haben über uns berichtet.

Unsere Ziele werden unterstützt von Prof. Michael Brambring, Prof. Markus Lang, Prof. Marion Felder; dem Bezirksamt Mitte von Berlin, Beratungsstelle für Sehbehinderte; der Aktion Mensch, der gemeinnützigen Herbert-Funke-Stiftung für Sehbehinderten-Förderung; von "Ein Herz für Kinder"; dem Bundesverband Eltern blinder und sehbehinderter Kinder e.V.; vom Institut für soziale Integration Sehbehinderter und Blinder; von IRIS (Institut für Rehabilitation und Integration Sehgeschädigter e.V.); von Rechte Blinder Menschen gGmbH; und vielen anderen.